Der Arzt Franz Xaver Mayr (1875 – 1965) sah einen Zusammenhang zwischen Störungen im Verdauungstrakt und verschiedenen Krankheiten und seelischen Befindlichkeitsstörungen.
Rückschlüsse auf die Schädigung des Darmes zog er aus den unterschiedlichen Formen des Bauches, der Körperhaltung sowie der Beschaffenheit der Haut und der Zunge.
Auch heute noch gibt es Kliniken oder ambulante Praxen, die diese Kur anbieten, bei der nach eingehender Diagnostik des Patienten die drei therapeutischen Prinzipien („3 S“) von Dr. F.X. Mayr angewandt werden:
„Schonung“ des Verdauungssystems
„Säuberung“ des Verdauungstraktes und „Schulung“ des Kauens
Dazu kommen in der modernen Mayr-Medizin drei weitere Grundsätze
(insgesamt also „6 S“):
„Substitution“ von Basen, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen
„Sport“ und „Selbstfindung“
Praktisch sieht dies so aus, dass der Patient ca. 3 – 4 Wochen lang jeden Tag ein 4-5 Tage altes, getrocknetes und in Milch eingeweichtes Weißmehl-Brötchen isst, das sehr lange gekaut wird (Kauschulung). Dazu trinkt er Quell- oder Mineralwasser und ungesüßten Tee (insgesamt ca. 3 l/Tag). Statt der 1/2-1 l Milchmenge kann auch Sauermilch, Soja- oder Hafermilch (bei Intoleranzen) verwendet werden.
Dazu gibt es regelmäßige, spezielle Bauchmassagen und eine tägliche Darmreinigung mittels Bittersalz-Lösung.
Streng genommen handelt es sich hier nicht um eine Fastenform, sondern eine strenge Diätetik.